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Qigong (sprich Tschi-Koung) ist ein System von einfachen und effektiven Übungen zur Förderung von Vitalität, Gesundheit und Wohlbefinden. Langsame und konzentriert geführte Bewegungen, mit einer bewusster Atmung, wirken harmonisierend und entspannend auf Körper, Geist und Seele. Qigong fördert Ihre Ausgeglichenheit und innere Ruhe. Es bietet einen wertvollen Ausgleich zum alltäglichen Stress. Darüber hinaus werden Koordination, bessere Wahrnehmung und Konzentration auf ganzheitliche Weise geschult.

Trainingszeiten und Probetraining? Montag, 19.45 Uhr

Was machen wir?

 

Grundlegend sprechen wir hier von Qigong, was frei übersetzt bedeutet „den Umgang mit der Lebensenergie zu erlangen“. Dieser Umgang, diese Fertigkeit beinhaltet, neben koordinierten Abläufen, Fähigkeiten wie Loslassen, Konzentration, Spüren, Bewegen, Fließen lassen, Sinken, Erwecken, Transformieren usw.

Was ist Qigong

Qigong, auch Chinesisches Yoga genannt, ist ein System von Gesundheitsübungen, das vor Tausenden von Jahren in China entwickelt wurde und ständiger Veredelung unterlag. Wörtlich ist Qigong: Qi = Energie/Vitalität und Gong = ständige Bearbeitung/Fertigkeit und bedeutet „Übungen zur Stärkung der Lebenskraft“. Es nimmt nicht nur in der traditionellen Chinesischen Heilkunde (TCM), sondern auch in der spirituellen Tradition des Buddhismus, Daoismus und den Kampfkünsten einen wichtigen Platz ein. Die Gesundheit des Menschen wird als vorrangiges Ziel dieser langsam, entspannt und konzentriert ausgeführten Übungen, in Verbindung mit seiner geistigen und spirituellen Entwicklung, betrachtet. Durch ein regelmäßiges Praktizieren kann die eigene Lebensenergie harmonisiert werden. Dies wirkt sich positiv auf die Atmung, Konzentration, innere Ruhe, Körperhaltung und das Körpergefühl insgesamt aus. Die einfachen und effektiven Übungen ermöglichen einen neuen Blick auf Körper, Seele und das Leben.

Nutzen von Qigong

  • Förderung bewusster Entspannung

  • Verbesserung von Konzentration und Wahrnehmung

  • Steigerung der Vitalität

  • Förderung der spirituellen Entwicklung

  • Regulierende Wirkung auf unser Gleichgewicht

  • Aktivierung von Ausgeglichenheit und innerer Ruhe

Die Entstehung von Qigong

In allen Teilen der Welt und schon seit früher Zeit beschäftigten sich immer wieder  Menschen mit Fragen, Methoden zu finden, das Leben zu verlängern und Energien zu potenzieren. Die alten Chinesen, welche in der Natur die Wechselwirkungen von Feuer, Wasser und Dampf beobachteten, entdeckten, dass es im Körper ein vergleichbares Phänomen gibt. So ist in unserem Körper eine Bewegung wahrnehmbar, welche die gleiche „Feinheit“ hat wie Dampf. Deswegen gebraucht man im Chinesischen dafür auch dasselbe Schriftzeichen. Selbstverständlich sind wir uns alle der Atmung und der subtilen Bewegung des Herzschlages bewusst, aber die Qigong-Übenden in der Vergangenheit haben sich viel tiefer in unseren inneren „Kosmos“ vorgearbeitet und nach und nach eine große Menge an innersubjektivem und objektivem Wissen angehäuft. Taiji, Qigong, Tai Chi, T’ai chi chuan ... ? Etwas, was sehr häufig verwechselt wird, ist „Taijichuan“ und auch andere Schreibweisen. Es wird im Volksmund oft „Taiji“ genannt und sorgt somit für Verwirrung. Obwohl „Taijichuan“ und Qigong Übereinstimmungen haben, gibt es auch deutliche Unterschiede. Taijichuan ist ursprünglich eine Methode der Selbstverteidigung, in der die Bewegungen, die Atmung und die mentalen Aspekte auf den Prinzipien des Qigong fußen. So wurde von Taijichuan-Adepten viel Zeit auf das Training von praktischen Anwendungen für die Selbstverteidigung und die Entwicklung einer möglichst umfassenden Breite an Kampfkunstfertigkeiten verwandt. Qigong andererseits wird mit einer ganz anderen Zielsetzung ausgeübt, und zwar der gesundheitlichen und/ oder spirituellen Entwicklung. Die Vielzahl der Übungsformen macht deutlich, dass die Wirkungen einer Qigongpraxis sehr viel mehr divergieren. Qigong enthält nicht nur eine größere Bandbreite an Bewegungsformen, sondern auch mehr Atem- und Meditationsübungen. Da heutzutage nur noch wenige Taijichuan-Lehrer Kenntnis von den eigentlichen Selbstverteidigungsinhalten haben, wird Taijichuan oft in einer Form von Qigong geübt, mit eigener Charakteristik und eigenen Vorzügen.

Was bedeutet Taiji?

Taijichuan wird vom Volksmund oft fälschlicherweise als Taiji bezeichnet, jedoch charakterisiert das Wort Taiji etwas anderes. Es ist ein Begriff aus der Chinesischen Philosophie und bedeutet etwa „das höchste Prinzip“.  Im Westen sind viele mit diesem Symbol vertraut und kennen es als „Yin und Yang“, aber man nennt es „Taiji tu“. Es versinnbildlicht eine Lebensweise in Gleichgewicht, also der zyklischen Abwechslung und Wechselwirkung der Gegenpole, wie in der Natur. In der Natur erfahren wir die Abwechslung  von Tag und Nacht, ab- und zunehmenden Mond, Rhythmus der Jahreszeiten, usw. Es ist die Lebenshaltung, die Suche nach Gleichgewicht, Wechselwirkung und Abwechslung, wodurch die Lebensenergie zur vollen Entfaltung kommt. Beim Üben finden wir verschiedene Beispiele für Gleichgewicht, Wechselwirkung und Abwechslung in dieser Arbeit: man denke an die Paare „Spannung und Entspannung“, „Sich nach Innen und Außen wenden“, „Öffnen und Schließen“, „Ein- und Ausatmen“, „Energie sinken und steigen lassen“ usw. Auch sind mache Qigong-Übungen abgestimmt auf den Rhythmus der Natur oder speziell geeignet für bestimmte Jahreszeiten oder Teile des Tages und der Nacht. Das Runde und Fließende, das sich im Taiji-Symbol ausdrückt, spielt eine wichtige Rolle im Qigong.

Chinesisches Yoga

Nicht jeder Mensch kann sich sofort unter dem Begriff „Qigong“ etwas vorstellen, und so werden oft Untertitel benutzt, um zu erklären, worum es geht. Sydney Leijenhorst, einer meiner Lehrer, gebraucht den Begriff „Chinesisches Yoga“, weil Yoga bekannt ist als eine meditative Heilgymnastik – ebenso wie das Qigong, nur sind beim Qigong die Methoden andere. „Yoga“ ist ein Begriff aus dem Sanskrit (Sanskrit = eine Form der Indischen Sprache). Das, was die meisten Menschen hier im Westen als Yoga kennen, kommt aus Indien. Es handelt sich hierbei um „Hatha-Yoga“ und ähnliche Systeme. Näher beleuchtet erkennen wir, dass das Wort „Yoga“ abgeleitet ist von „juj“, was „Joch“ bedeutet. Joch ist das Geschirr mit dem z.B. Ochsen in einem Gespann gehalten werden, damit sie den Wagen in eine vom Wagenlenker bestimmte Richtung ziehen. Dies ist auch das Ziel von vielen Yoga-Formen, ob sie aus China, Japan, Tibet oder Indien kommen. Mit Yoga oder Qigong versucht man die verschiedenen Teile seines Wesens zusammen zu bringen und in eine bestimmte Richtung zu lenken. Man sorgt dafür, dass man als Ganzes besser funktioniert, ebenso wie zwei Ochsen mithilfe eines Jochs einen Wagen besser ziehen können als ohne ein solches. Man kann dabei verschiedene Ziele vor Augen haben, das kann Gesundheit, spirituelle Entwicklung, Verminderung von Stress oder mehr geistig-körperliche Kraft sein, aber auch eine bessere Selbstverteidigung. Das deutsche Wort, welches den Sinn von „Yoga“ und „Qigong“ am besten verdeutlicht, ist Heilgymnastik.

Formen von Qigong

Man kann fünf Hauptrichtungen von Qigong unterscheiden, welche andere Richtungen teilweise einbinden:

  • Medizinisches Qigong (Chinesisches Yoga zur Prävention und allgemeinen Verbesserung der Gesundheit oder zur Behandlung spezifischer gesundheitlicher Belange)

  • Martiales Qigong (Chinesisches Yoga zur Unterstützung und als Fundament des Kampfkunsttrainings)

  • Daoistisches Qigong

  • Buddhistisches Qigong

  • Konfuzianisches Qigong

In den drei letztgenannten Formen besteht das vorrangige Ziel in der spirituellen Entwicklung und dem Erreichen eines erleuchteten Daseinszustandes. Obwohl auch in dem Erstgenannten die spirituelle Entwicklung als ein wesentlicher Bestandteil angesehen wird, sind die Ziele hier eher anderer Natur, wie z.B. die Förderung der Gesundheit oder das Erlangen der Fähigkeit zur Selbstverteidigung. Neben den 5 Hauptrichtungen von Qigong gibt es eine weitere Vielzahl von Qigong-Systemen – Taiji-Qigong ist eine davon. Andere bekannte Beispiele sind das „Baduan Jin“ (Acht Kostbarkeiten), „Wuqin Xi“ (Spiel der fünf Tiere) und „Yi Jin Jing“ (Sehnen umformende Übungen). Es gibt ebenfalls viele Formen, welche das Wort  „Taiji“ gebrauchen. Taiji-Qigong ist genau wie andere Qigong- Systeme auf der oben erklärten Taiji- Philosophie gegründet. Es enthält auch Bewegungen, die wir im Taijiquan wieder finden (z.B. Bewegen der Welle, Wolkenhände und Rollen der Arme). Das von uns im Budokan- Trainingszentrum geübte System wurde auf der Grundlage mehrerer Jahrhunderte alter Übungen, aus dem Qigong und dem Taijiquan, 1984 von Lin Hou Sheng entwickelt. Sydney Leijenhorst erlernte diese Form von Chrissie Coburn Krzowska, welche eine sehr begabte Lehrerin und Heilkünstlerin ist. Taiji Qigong besteht aus 18 verschiedenen Übungen – der vollständige Name lautet „Taiji Qigong shiba shi“, wobei „shiba shi“ für „18 Übungen“ steht. Durch die Vielfalt ist diese Übungsserie sehr gut geeignet, um sich mit dem Chinesischen Yoga vertraut zu machen. Es hat umfassende positive Auswirkungen auf die Gesundheit, da es eine Art „Breitbandtherapie“ ist. Alle Übungen haben eine heilsame Wirkung und einen speziellen Effekt auf bestimmte Organsysteme oder –funktionen. In diesem Sinne können bestimmte Übungen auch gut zur Unterstützung von Heilprozessen geübt werden. Wichtiger als die genaue Wahl der Übungsserie, sind die Prinzipien, denen man folgt, wenn man sich mit einer Übung beschäftigt. Hält man diese Prinzipien ein, kann das eine heilsame Wirkung haben. Beispiele für diese Prinzipien sind: „Senken der Energie“, „Öffnen der Gelenke, der Meridiane und Energiezentren“, „Zentrieren“, „Atem in Harmonie mit Bewegung bringen“ usw. Es gibt viele Untersuchungen über die Wirkung des Qigong und es wurden endlos viele Hypothesen erstellt, um Effekte von Qigong zu erklären. Bis heute gibt es leider kein Standartwerk auf diesem Gebiet, in dem man alles nachlesen könnte. Man kann jedoch aus verschiedenen Büchern stückweise Informationen erhalten.